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Aktuelles aus der Welt der Nachrichten.-
Erstellt 12.12.2013 11:14 von Gelöschtes Mitglied
Kategorie: AugenzeugenMeine Geschichte schrieb ich schon im Forum, glaube jedoch hier passt sie besser rein. 50 Jahre sind eine lange Zeit. Augenzeugen werden weniger. Gegen das Vergessen ist es wichtig aus dieser Zeit zu erzählen.
Es geht mir nicht um Schuldzuweisung ,Rache, oder Vergeltung. Um Mahnung ja ,nie wieder sollte unser Vaterland getrennt werden . Die Fehler der Vergangenheit erkennen und daraus lernen . Wenn das geschieht ,dürfte sich manches Unrecht nicht wiederholen.
Nun ist sie schon fast 50 Jahre her meine Haftzeit in der DDR 1964/1965 .Auch wenn einiges an Erinnerungen etwas verblasst ist auslöschbar wird so eine Zeit nie sein. Es ist die Erinnerung an Unrecht, Demütigung aber auch Ohnmacht nichts dagegen machen zu können.
Erzählungen aus der Haftzeit in der DDR können immer nur die jeweilige Zeit widerspiegeln. so war die Haftzeit in der DDR in den 50er und 60er Jahren bestimmt härter als später. So wurde ich noch wegen meiner versuchten Republikflucht 1964 zu einer Zuchthaustrafe verurteilt. Aber auch in der DDR gab es Reformen Im1968 eingeführten Strafgesetzbuch der DDR, gab es die Zuchthausstrafe nicht mehr. Alles fing damit an das ich dachte hier musst du raus, die Welt kann nicht an der Grenze zur BRD und an der Mauer in Berlin zu Ende sein. Nicht das ich den Sozialismus verdammt habe der Versuch war richtig .Doch wie er praktiziert wurde? Nein fand ich so ist das nicht gut. Zur Leipziger Messe schaute ich schon als Kind immer neidisch auf die Westautos, später kam die Frage hinzu ihr Staat lässt sie fahren wohin sie wollen und in unserer demokratischen Republik ist die Welt viel kleiner.
Zumindest wenn man nicht zum Reisekader gehörte. Nicht einmal meine spätere sozialistische Erziehung im Kinderheim überzeugte mich. Mit Unerfahrenheit und Dummheit kam ich nur in das Sperrgebiet. Einem gewissenhaften Helfer der Grenztruppen muss ich aufgefallen sein. War auch blöd von mir im Sperrgebiet offen zu bewegen. Da kannte jeder jeden. Ein Anruf genügte, und schon hörte ich hinter mir stehen bleiben, Ausweis, und vorbei war es mit dem Westen. Angeklagt in Leipzig war tatsächlich unter anderem als Beweismaterial für meinen miesen Charakter „Schundliteratur“ welche man bei mir Zuhause gefunden hatte. Jerry Cotton und Billy Jenkins waren mit daran schuld dass ich vom rechten Weg abgekommen war. Aber nun soll ich dankbar sein das mich die Sicherheitsorgane der DDR vor diesem verhängnisvollen Schritt bewahrt haben.18 Monate Zuchthaus fanden sie angebracht. Da hätte ich Zeit darüber nachzudenken weder ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu werden. Allerdings tagelanger Schlafentzug . und die Verhöre in dem man mir klar machte wer ich bin ließen mich doch stark zweifeln ob ich das überhaubt möchte mit dem vollwertigem Mitglied in der Gesellschaft.. So sagte ich fast wörtlich. durch diese Haftzeit wird meine Liebe zur DDR bestimmt nicht besser. Ich nehme das Urteil nicht an. Meinem Anwalt verschlug es fast die Sprache als er das hörte, hatte er doch immer gesagt Reue zeigen.. Der Oberrichter und die beisitzenden Richter guckten mich etwas ungläubig an.
Ein 18 jähriger ging in Revision.. Meine Einzelzelle durfte ich aber behalten. Mich hat das nicht einmall gestört, ich war da lieber allein, mit dem anpassen hatte ich schon immer Probleme. Die Zelle pardon richtig war Verwahrraum war nicht besonders groß, ist ja auch klar. Ich war nicht im Hotel „Astoria „ Sondern im „Hotel ohne Klinken“ in der Alfred Kästnerstrasse in Leipzig. Im Jargon „Kästnerpiepe“ genannt . Zwischenzeitlich bezog ich auch Quartier in der Beethovenstrasse auch“ Beethovendiele“ genannt Der Ablauf war eintönig. Das Bett wurde am Tag hochgeschlossen.. Ein Klappbrett an der Wand war zum sitzen da davor ein Klappbrett als Tisch. ,In der Ecke eine Toilette . Ein kleines vergittertes Fenster ziemlich hoch angebracht ließ mich ein Stück Himmel erkennen. Ich bekam sogar durch diese Fenster Besuch, über jede verirrte Fliege freute ich mich, ja manchmal kam mich eine Hummel besuchen und einmal sogar ein Maikäfer. Das mag für Euch erstaunen auslösen über so etwas Belangloses zu schreiben, aber mir brachte es Abwechslung. Neidig schaute ich der Hummel hinterher wenn sie sich wieder durch das Gitter davon machte. Auch noch heute erschlage ich keine Fliege, Hummel oder Käfer. Ich fange sie ein und setze sie an die Luft.
Ja mag bekloppt klingen aber damals waren sie meine Besucher und bereiteten mir Freude. So ein Tagesablauf war immer das Gleiche. Ständig wurde durch das Guckloch geklotzt .Ging die Tür auf sofort stramm stehen und Meldung machen. Immer die gleiche Meldung „ Verwahrraum X belegt mit einem Untersuchungsgefangenem, es meldet Untersuchungsgefangener X. Mal kam mir das zu blöde vor immer die Gleichen Vopos ,so sagte ich nach einem Anschiss ,sie wissen doch wer ich bin. Das machte 21 Tage Arrest. Da gab es nur alle 3 Tage warmes essen und alle Vergünstigungen waren futsch. Das Essen war nie toll, da vermisste ich den Steckrüben Eintopf nicht einmal. Die Kommunikation mit anderen schon. Die erfolgte in der Regel durch das Fallrohr der Toilette, selbstverständlich wurde das Wasser vorher entfernt. Klopfzeichen gab es auch, und pendeln von Fenster zu Fenster. Freigang gab es mit folgendem Ablauf. Aufschließen der Zellen, Kommando raus treten. Dabei peinlich auf den Abstand zum Vordermann achten. In einem Kreis im Hof waren Striche gezogen ,an diesem hatte man stehen zu bleiben und zwar in der Reihenfolge das Ablaufs aus der Zelle .Der Abstand war so berechnet das ein Flüstern oder etwas zustecken nicht möglich war. Nach 30 Minuten ging es im umgekehrten Ablauf zurück in die Zellen. Wir durften am Tag 5 Zigaretten haben, vorausgesetzt man hatte Geld zur Verfügung. 5-mal am Tag gab es Feuer. Auf einem Tafelwagen den ein Gefangener schob war eine Kerze da konnte man sich die Zigarette anzünden. Eigenes Feuer war verboten. Besuch konnte man einmal pro Monat empfangen. Schreiben 20 Zeilen waren erlaubt, wurde natürlich kontrolliert und beim Besuch gab es einen Aufpasser. Umarmen oder über die Haft und Straftat reden war verboten. Literatur, Radio etc hatte ich nicht. So verging meine Zeit in der U Haft immer nach dem gleichen Muster. In meiner Revisionsverhandlung wurde das Urteil bestätigt. Das lehnte ich erneut ab und ging in Kassation. Die wurde aber gleich verworfen. Später als Strafgefangener war ich sehr oft auf Transport mit dem sogenannten „Grotewohl“ Express. Morgens hieß es Effekten fassen und los ging es. Der Grotewohl Express war ein spezieller Waggon der Reichsbahn der abgesondert außerhalb des Bahnhofes stand. Er war sehr eng und jedes Abteil glaube ich mich zu erinnern war nur mit zwei Gefangenen belegt. Diesen Waggon erreichten wir immer über Umwege durch den Untergrund des Bahnhofes oder Nebeneingänge. Präsentieren wollte man uns nicht. Es war in der Regel so dass wir irgendwo abgekoppelt wurden und stundenlang auf einem Abstellgleis standen bevor es weiterging. Vor Antritt unserer Reise erfuhren wir nicht unser Ziel. Nach der Ankunft schon. Gearbeitet habe ich immer nur in der Haftanstalt nie außerhalb. Den Lohn dafür brauchte man für den Einkauf und Rücklage .Es gab Marken wo der Wert durch geknipst wurde. Einmal pro Woche gab es Einkauf, die „Damen „ vom Verkauf waren die Einzigen weiblichen Wesen die ich in meiner Haftzeit sah. Ich kaufte immer dasselbe, das Angebot ließ zu wünschen übrig. Speck, Tabak „schwarzen Krauser “und Papier dazu .Bis auf wenige Ausnahmen verhielten sich sie „Wärter“ korrekt! Körperlich wurde ich nicht misshandelt, physisch ja. Nach meiner Haftzeit merkte ich schnell dass man auf meine wieder Eingliederung in die sozialistische Gesellschaft keinen großen Wert legt. Ich musste mich einmal pro Woche beim ABV melden. Bekam Arbeit im Rahmen der sozialistischen Erziehung im VEB Leipziger Eisen und Stahlwerk zugewiesen( hatte Bäcker gelernt) Einen Sonderausweis nur gültig innerhalb des Bezirkes Leipzig kam dazu. Das alles machte mir klar dass ich in der DDR keine Zukunft habe. Jeder normale entlassende kriminelle Strafgefangene wurde besser behandelt. 1968 glückte mir die Flucht in die BRD. Ich fühlte und fühle mich auch heute nicht als krimineller, und es war Unrecht was mir geschah. -
Erstellt 08.12.2013 22:03 von Gelöschtes Mitglied
Kategorie: AugenzeugenIch hab mal gelesen, das vor der totalen Abriegelung der Grenze ein ganzes Dorf bei einer Nacht und Nebel Aktion in den Westen geflüchtet ist.Das muss noch vor den Mauerbau gewesen sein, da die Grenze damals nur mit einen Zaun gesichert gewesen sein muss.Gibt es hier dazu Zeitzeugen, die was dazu sagen können....?
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Erstellt 06.12.2013 11:22 von Gelöschtes Mitglied
Kategorie: AllgemeinHallo
wie ich bereits bei meiner Vorstellung erwähnte, besitzt meine Arbeitsstätte ein umfangreiches Archiv historischer Karten. Dabei stellte ich Unterschiede im Grenzverlauf zur damaligen CSSR, im Vogtland, zwischen Raun und Brambach im Rochrichwald, fest.
(Interessant auch am Rande, dass hier die Bahnlinie mehrmals die Grenze wechselt).
Hier mal ein Ausschnitt aus der Topographischen Karte 1:50000, L 5738, Rehau, 1967:
und der selbe Auschnitt aus dem Jahr 1976:
Weiss jemand wann genau und weshalb der Grenzverlauf, sozusagen zugunsten der ehem. DDR geändert wurde?
Für Antworten wäre ich sehr dankbar.
Freundliche Grüße
der Geometer -
Erstellt 04.11.2013 11:56 von Gelöschtes Mitglied
Kategorie: Allgemeinhttps://www.facebook.com/photo.php?fbid=...8&type=1&ref=nf
Bitte schaut Euch diesen Link an. Eine junge Frau sucht ihren Vater, der Grenzer im Harz Hundführer war. 70/80 iger Jahre. Vielleicht kann jemand helfen. -
Erstellt 01.10.2013 09:37 von hundemuchtel 88 0,5
Kategorie: Allgemeinalles Gute und viel Gesundheit wünsche ich Euch!
Viele Geschenke, Freude an diesem Tag und ganz viel Gesundheit
In diesem Sinne eine schöne Feier
hundemuchtel 88 0,5