AUS ANDERER SICHT
28.01.2021 20:35

Über das Buch "AUS ANDERER SICHT" Die frühe Berliner Mauer von Anett Gröschner / Arwed Messmer

AUS ANDERER SICHT



Ehe ich mit meinem Buch "Grenzsoldat los lege, schweife ich gerne mal zu einer anderen Publikation ab, die mit meiner MILITÄRVITA ein wenig was zu tun hat.

Um 1965 gab es einen Befehl an alle Grenzeinheiten, den kompletten Verlauf der damaligen Pionier-technischen-Anlagen in Berlin fotografisch zu dokumentieren. Anfang 1967 wurde ich wegen einem Radio mit eingestellten AFN in der Feldflasche verpfiffen und bekam 10 Tage Arrest in Treptow. Danach wurde ich erst mal als "Unsicherer Kantonist" vom "Grenzdienst befreit" und landete im Stab des GR 35 im schön warmen Fotolabor ohne Nachtschicht an der Berliner Mauer. Irgendwann stolperte ich dann mit einem Offizier zu Grenzanlagen um die Harzer Straße/Bouchéstraße herum, wo damals viele Wohngebäude an den Grenzanlagen abgerissen wurden. Ich sollte die jeweiligen Zustände fotografieren. So vier Wochen habe ich das gemacht. Manchmal sogar auf der Mauer, wo Baumaterial Westberliner Baubetriebe auf dem Territorium der DDR gelagert wurden. Dann kam im Stab raus, das ich mal wegen versuchtem bewaffnetem Grenzdurchbruch 1964 fast vor dem Kadi stand. Meine Fotokariere im Stab war beendet.

"1966 hatten Grenztruppen der DDR den innerstädtischen Mauerverlauf über die ganze Länge von 43,7 km (von Treptow bis Pankow und ausschließlich auf Ostberliner Seite) fotografisch erfasst. Dokumentiert werden sollte der schlechte Zustand der aus unterschiedlichsten Materialien bestehenden, im offiziellen Sprachgebrauch der DDR-Grenztruppen als PTA (pioniertechnische Anlage) bezeichneten Grenze zu Westberlin. Die Filme wurden entwickelt - und vergessen..."

Nach 1990 landeten auch meine Negative aus dem GR 35 im Militärischem Zwischenarchiv Potsdam in einem Karton, wo noch Hunderte andere Negative befindlich waren. Annett Gröschner fand diesen Militärhistorischen Schatz und machte zusammen mit Arwed Messmer ein dickes Buch daraus. Annett Gröschner fand auch irgendwann meine Adressse bei Recherchen im Internet und ich konnte meine Fotos in ihrem Buch "Aus anderer Sicht. Die frühe Berliner Mauer von Annett Gröschner und Arwed Messmer" bewundern. Hatte damals mit Teleobjektiv die damalige Westberliner Polizeiführung bei Besichtigungen fotografiert.

"Das aus rund 1.500 Einzelnegativen bestehende Konvolut wird in 340 Panoramen gezeigt, die Arwed Messmer digital bearbeitet hat und die die innerstädtische Mauer vollständig abbilden. Die Panoramen nehmen in der Ausstellung 200 Meter Länge ein und werden mit Textbändern versehen, die sich auf Geschehnisse am jeweiligen Ort – Mitte der 1960er Jahre – beziehen und von Annett Gröschner aus den Akten recherchiert und verdichtet wurden.

Ergänzt wird die Ausstellung der Panoramen durch Bilder von Wachtürmen, Tatorten, Soldatenporträts und einem Skizzenbuch über Fluchten zwischen 1964 und 1970."

Wie: [Potsdamer Platz / Voßstraße, 12.36 Uhr:] "Kommt doch rüber, wir haben schöne Frauen für euch. Einen Wagen bekommt ihr auch. Ob nun jetzt oder später, wir kriegen euch sowieso!" Quelle: BArch-DVH 60 GR 35-08-71-73 und BArch-DVH 60 Bild-GR 33-09-01 bis 03 ohne Angabe / Rekonstruktion und Interpretation Arwed Messmer"

ausanderersicht(dot)de/panoramen.html

Das Buch gibt es bei Amazon. Teile daraus sind auch auf der Homepage von Anett Gröschner dokumentiert.
Aus anderer Sicht / The Other View: Die frühe Berliner Mauer / The Early Berlin Wall Gebundene Ausgabe – 31. Januar 2012[[File:IMG_1485.JPG|none|auto]][[File:IMG_1487.JPG|none|auto]][[File:IMG_1482.JPG|none|auto]][[File:IMG_1486.JPG|none|auto]][[File:IMG_1490.JPG|left|auto]]

Informationen zu diesem Artikel
  • Erstellt von: Gelöschtes Mitglied
    Kategorie: Grenzer Blog
    28.01.2021 20:35:00 Uhr

    zuletzt bearbeitet: 28.12.2021 22:13
  • Keine Kommentare
Kommentare
Sie haben keine Rechte, um die Kommentare zu lesen

Sie haben nicht die nötigen Berechtigungen, um neue Kommentare zu verfassen